Von Südafrika nach Hamburg für ein Duales Studium
"Hab den Mut, aus Deiner Komfortzone herauszutreten – es lohnt sich!"
Im Ausland eine Ausbildung oder ein Studium abzuschließen, das ist der Traum von vielen jungen Menschen. Für unseren Azubi Thomas ist genau dieser Traum wahr geworden: Der gebürtige Südafrikaner absolviert seit 2019 ein Duales Studium zum Wirtschaftsingenieur bei Mankiewicz und ist dafür von Südafrika nach Hamburg gezogen. Im Interview mit dem Goethe-Institut berichtet er von seinen persönlichen Herausforderungen, Erfahrungen und Tipps im Rahmen des dualen Studiums. Und: Warum er sich bei Mankiewicz bestens aufgehoben fühlt.
Warum haben Sie sich für das Duale Studium als Wirtschaftsingenieur in Deutschland entschieden?
Thomas: Ich war schon immer daran interessiert, meine Leidenschaft für Technik mit der kaufmännischen Seite eines Unternehmens zu verbinden. Da ich bereits fließend Deutsch spreche, dachte ich, dass ein Duales Studium in Deutschland perfekt zu meinen Interessen passt.
Was ist ein Duales Studium?
Thomas: Ein Duales Studium ist ein Studienmodell, das die Theorie an einer Fachhochschule mit der Praxis in einem Partnerunternehmen verbindet. Pro Semester studieren wir zehn Wochen an der Nordakademie Elmshorn und arbeiten weitere 13 Wochen im Unternehmen. Auf diese Weise können wir das im Hörsaal Gelernte hervorragend in der realen Arbeitswelt umsetzen. Außerdem übernimmt das Unternehmen die Studiengebühren und zahlt eine Vergütung. Nach Abschluss des Programms werde ich einen Bachelor of Science haben.
Wie haben Sie sich vorbereitet und wie verlief das Bewerbungsverfahren?
Thomas: Da es mehrere gute Angebote von verschiedenen Institutionen und Unternehmen gab, hatte ich sozusagen die Qual der Wahl. Die Stelle bei Mankiewicz habe ich auf einem Stellenportal entdeckt. Dort habe ich meinen Lebenslauf, ein Motivationsschreiben und mein Schulabschlusszeugnis eingereicht. Tatsächlich hat Mankiewicz mich zu einem Online-Interview und anschließend zu einem persönlichen Probearbeiten nach Hamburg eingeladen. So hatte ich natürlich eine super Gelegenheit, zu sehen, ob die Stelle zu mir passt und wie der Arbeitsalltag im Unternehmen abläuft.
Welche persönlichen und fachlichen Voraussetzungen sind Ihrer Meinung nach für diesen Berufsrichtung wichtig?
Thomas: Man muss natürlich eine gewisse Begeisterung für die Bereiche Technik und Vertrieb mitbringen. Außerdem sollte man analytische Fähigkeiten besitzen und definitiv Spaß am Koordinieren und Organisieren von Abläufen haben. Da wir oft im Team an großen Projekten arbeiten, ist eine selbständige und strukturierte Arbeitsweise ebenfalls eine Voraussetzung. Für ein Duales Studium in Deutschland sollte natürlich auch der Umgang mit der deutschen Sprache sicher sein. Zusätzlich sind aber auch Englisch und weitere Sprachen von Vorteil, insbesondere im Umgang mit internationalen Kunden.
Was lernt man an der Nordakademie und was lernt man im Unternehmen?
Thomas: Zunächst lernen wir die Grundlagen zahlreicher technischer und kaufmännischer Fächer kennen. Das ist ein breites Spektrum an Themen, die es einem ermöglichen, technische Prozesse zu verstehen und zu gestalten sowie betriebswirtschaftliche Abläufe zu analysieren. Ohne diese Grundlagen lassen sich unternehmerische Entscheidungen kaum treffen. Einige der Module sind beispielsweise Maschinenbau, Betriebswirtschaft, Elektrotechnik und Softwareentwicklung. Bei Mankiewicz selbst wechsele ich dann zwischen verschiedenen Abteilungen, um das Gelernte anzuwenden, Erfahrungen in den verschiedenen Abteilungen zu sammeln sowie einen Überblick über deren Zusammenspiel zu erhalten.
Welchen Rat haben Sie für Bewerber, die an einer Ausbildung interessiert sind?
Thomas: Ganz einfach: Je früher Interessierte mit dem Bewerbungsprozess beginnen, desto mehr Lehrstellen gibt es. Dadurch besteht eine größere Auswahl an Möglichkeiten und es kann eine Lehrstelle ausgesucht werden, die am besten zu den jeweiligen Karrierevorstellungen passt. Man sollte auch darauf achten, dass der Lebenslauf aufzeigt, was man dem Unternehmen bieten kann. Also ruhig kreativ sein und die Alleinstellungsmerkmale selbstbewusst herausstellen.
Für welche Aufgaben sind Sie heute zuständig?
Thomas: Schon in der Anfangsphase der Ausbildung erhalten wir verschiedene Aufgaben, damit wir immer wieder neue Dinge kennenlernen. Ich bin zum Beispiel in der Vertriebsabteilung, wo ich für Kundengewinnung, den Aufbau der Kommunikation und die Koordination von Kundenprojekten zuständig bin. Außerdem übernehme ich Aufgaben in den Bereichen Softwareentwicklung und Produktdesign.
Welche Aufgaben machen Ihnen am meisten Spaß und warum?
Thomas: Die Arbeit im Vertrieb macht mir besonders viel Spaß, da ich hier einen Großteil der Theorie, die ich bereits an der Nordakademie gelernt habe, anwenden kann. Außerdem finde ich die Mitarbeit bei der Leitung großer Projekte toll, da ich dabei auch mit anderen Abteilungen zusammenarbeite. Der Vorteil für mich: Ich kann die verschiedenen Denkweisen kennenlernen und zusätzlich von den einzelnen Teams lernen. Das Beste daran ist eigentlich, dass kein Tag wie der andere ist.
Und nach der Ausbildung? Was sind Ihre beruflichen Ziele?
Thomas: Nach der Ausbildung hoffe ich, dass ich weiterhin bei Mankiewicz bleiben kann. Dort möchte ich auf eine Führungsposition hinarbeiten, in der ich die Chance habe, an abteilungsübergreifenden Projekten mitzuarbeiten. Außerdem bietet Mankiewicz viele Wege, sich beruflich und persönlich weiterzuentwickeln. Alles in allem also ein super Gesamtpaket.
Dieses Interview wurde von Sinenhlanhla Buthelezi geführt. Sinenhlanha Buthelezi studiert Internationale Medienwissenschaft an der Deutschen Welle Akademie und arbeitet dort in der Abteilung Medienentwicklung.
Das Originalinterview ist ebenfalls nachzulesen unter https://www.goethe.de/ins/za/en/spr/eng/dua/tho.html