Erfolgreiche Stammzellen-Spende

Eine lebensverändernde Entscheidung

Im Rahmen des Gesundheitstages im Oktober 2015 gab es die Möglichkeit, sich in der DKMS-Datenbank als Stammzellenspender registrieren zu lassen. Ich dachte mir, wieso eigentlich nicht, und entschloss mich spontan dazu, mitzumachen.

Stammzellen spenden für einen Fremden

Etwa drei Monate nach der Registrierung als Spender bekam ich von der DKMS tatsächlich eine Nachricht, in der mir mitgeteilt wurde, dass meine Gewebemerkmale mit denen eines möglichen Empfängers übereinstimmen.

Nach weiteren medizinischen Untersuchungen, in denen die Übereinstimmung geprüft wurde, stand dann relativ schnell der Spendetermin fest: Mittwoch, der 06. April morgens um 8 Uhr in der Berliner Charité.

Neben der wichtigsten Frage, ob meine Stammzellen den erhofften Heilungserfolg bringen, fragte ich mich als Spender vor allem eins: Wer ist wohl der andere? Wem helfe ich mit meiner Spende?

Ein prägendes, emotionales Erlebnis

Erstmals sah ich auf der Onkologie-Station Menschen, die schon deutlich vom Krebs gezeichnet waren, darunter auch Kinder. Diese Eindrücke haben meinen Entschluss, Stammzellen zu spenden, nur noch verstärkt.

Das Verfahren an sich ist aufwendig, aber weitestgehend schmerzfrei: Zuerst musste ich mir einige Tage vor der Spende ein Medikament spritzen, welches die Stammzellenbildung in meinem Körper anregt. Dann, am Tag der Spende, wurde ich für fünf Stunden an das Gerät angeschlossen, das die Spende ermöglichte.

Dabei wurde das Blut zunächst aus meinem linken Arm entnommen und die Stammzellen mit Hilfe einer Maschine herausgefi ltert. Anschließend wurde das Blut über den rechten Arm wieder zurückgeleitet. Nach dieser Prozedur konnten meine Stammzellen auf die Reise gehen. Alles in allem war der Tag anstrengend und sehr ergreifend. Ich durchlebte ihn immer mit dem Wissen im Hinterkopf, dass irgendwo ein kranker Mensch mit Leukämie auf meine Spende wartet.

A. Noack, Stammzellenspenderin
„Als ich dies hörte, wusste ich ganz sicher, dass meine Entscheidung genau richtig war und ich würde es jederzeit wieder tun.“

Die richtige Entscheidung

Einen Tag nach meiner Spende habe ich erfahren, dass meine Stammzellen in die USA gehen, um dort einem 45-jährigen Mann zu helfen. Als ich dies hörte, wusste ich ganz sicher, dass meine Entscheidung genau richtig war und ich würde es jederzeit wieder tun – auch, weil ich während der gesamten Zeit durch die DKMS und das Krankenhauspersonal sehr gut betreut wurde und auch immer noch werde.

Ich hoffe sehr, dass der Empfänger irgendwann wieder ein normales Leben führen kann. Ich wünsche mir, durch meinen Bericht noch mehr Kollegen dazu zu motivieren, sich zu registrieren – denn nur so haben viele Leukämie-Patienten eine Chance, die Krankheit zu besiegen.

Damit Spenden auch sicher ans Ziel kommen

Teil 2

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